Dienstag, 13. März 2012

Hans Küng präsentiert sein Jesus-Buch

Dieses Ereignis - nebst der dabei getätigten üblich inhaltsarmen Aussagen, für die Küng allerdings mittlerweile ein Altersbonus zugestanden werden kann - soll im folgenden Beitrag gebührend ignoriert werden:






















Montag, 12. März 2012

Zwischen Basel und Chur liegt die Pastoral

Seitdem Bischof Vitus Huonder seinen Hirtenbrief veröffentlichte (den ich eigentlich kommentieren wollte, aber mir lief in den letzten Tagen und Woche zunehmend die Zeit davon...) erleben wir ein nicht enden wollendes Pressegeplänkel darum.

In der Hitze des Gefechts ist es manchmal wichtig, den Rauch kurz abziehen zu lassen, damit man klarer erkennt, was eigentlich los ist. Los ist folgendes:
  1. Der Bischof von Chur hat einen Hirtenbrief geschrieben. Das ist sein Recht als Bischof und absolut nichts Neues.
  2. Der Bischof von Chur erinnert an Grundlagen der kirchlichen Lehre. Und nicht etwa nur des Kirchenrechts, wie überall behauptet, denn das kanonische Recht entspringt dem Glauben der Kirche und definiert die sich daraus ergebenden Konsequenzen möglichst präzise. "Angeordnet" hat der Bischof dabei gar nichts. Und Neues erklärt auch nicht. Alles war schon vorher da, und steht im Konsens mit der weltumfassenden katholischen Kirche und den - anbei bemerkt - immer zahlreicher werdenden katholischen Gläubigen allerorten.
  3. Nichts von dem, was Vitus Huonder in seinem Hirtenbrief schreibt, ist neu. Schon das macht die Aufregung darum suspekt. Aber die hysterischen Reaktionen darauf, dass die Kirche nicht hinter jeder Mode herläuft, sind auch nicht neu. Ganz im Gegenteil.
  4. Viele Kommentatoren äußern sich zu diesem Hirtenbrief. Meistens übrigens mehr lang als breit. Den Kommentaren ernimmt man unschwer, dass die wenigsten Autoren diesen Brief überhaupt gelesen, abgewogen und verstanden haben. Mithin regt sich der größere Teil der Pressekommentare über etwas auf, das weder verstanden, noch geprüft wurde. Auch das ist nicht neu, allerdings gerade vor dem Hintergrund des journalistischen Berufsethos ein Armutszeugnis.
Nun veröffentlicht die Aargauer Zeitung einen Bericht, in dem scheinbar der Basler Bischof Felix Gmür sich - erneut - gegen den Churer Bischof Vitus Huonder stellt. Doch dieser Artikel vedient es, genauer untersucht zu werden.

Zunächst gilt es immer zu bedenken: je schlechter die Nachricht, desto besser verkauft sich die Nachricht. Das ist ein ganz simpler medialer Grundsatz. Und da Berichterstattung über kirchliche Themen erstens eine gewisse Kompentenz voraussetze, zweitens ehrliches Interesse und drittens aufmerksames Zuhören, was alles offensichtlich nicht mehr investiert wird, beschäftigt man sich lieber mit kirchlichen Skandalen oder innerkirchlichen Machtkämpfen. Und wenn es diese nicht gibt, werden sie eben konstruiert. Nicht weniger als das ist hier der Fall:

In seinem Hirtenbrief ruft der Bischof von Chur den Gläubigen seiner Diözese die Grundlagen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens unter besonderer Berücksichtigung des Ehesakraments ins Gedächtnis. Wer die nackten Zahlen zu Eheschließungen und Scheidung studiert und weiss, wie mangelhaft die Vorbereitung mancher Brautpaare auf das Sakrament ist (wer Genaueres wissen will, erkundige sich bei einem gestandenen Pfarrer) erkennt leicht, dass das dringend notwendig ist. Die Empörung allerorten liefert ihrerseits den besten Beweis. Ob das allen Empörten klar ist, sei dahingestellt...

Der Bischof von Basel, Felix Gmür, erklärt nun irgendwo beiläufig, dass man über diese Grundlagen die Barmherzigkeit, mit anderen Worten die Pastoral, also die praktische Umsetzung des kirchlichen Glaubens in die konkrete Lebenssituation der Gläubigen, nicht aus den Augen verlieren dürfe. Er widerspricht dabei Bischof Huonder keineswegs, sondern ergänzt einen wesentlichen Aspekt.

Prompt wird daraus um der guten Schlagzeile willen ein Konflikt zwischen beiden Bischöfen herbeigeschrieben. Ob es einen solchen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis und ehrlich gesagt auch meinem Interesse. Anhand der von den Medien gelieferten Fakten vermag ist das jedenfalls nicht zu erkennen.

Und Bischof Gmürs Aussagen sind keineswegs als Absage an das Kirchenrecht und den katholischen Glauben zu verstehen (wenn Bischöf Gmür - und davon ist auszugehen - auf dieser Grundlage steht und stehen will): er leugnet nicht die Unauflösbarkeit der Ehe, sondern weist auf die schlichte Tatsache hin, dass das immer häufigere Scheitern von Ehen bisher in der Pastoral keine befriedigende Antwort gefunden hat.

Die radikale Ausgrenzung der Betroffenen ist keine Lösung. Und natürlich auch nicht das heute so gerne geforderte Gegenteil: das Recht, ein vor Gott (sic!), der Kirche (sic!) und der Öffentlichkeit (sic!) feierlich gegebenes Versprechen jederzeit folgenlos brechen zu können und so zu tun, als sei nichts gewesen. Das Problem ist ebenso aktuell wie alt: die Sünde verdammen, aber den Sünder lieben. Ohne den Sünder zu verdammen und die Sünde als liebenswert darzustellen. Das ist bisher - sowohl von der einen, als auch von der anderen Seite her betrachtet - wohl nicht immer gelungen.

Was die erwähnte Zeitung dann weiter in die Aussagen des Basler Bischofs hineinorakelt, will ich weiter nicht kommentieren. Es ist zu offensichtlich, dass hier Gegensätze konstruiert werden sollen, mit denen die Medien ein Einfallstor haben, die innerkirchlichen Geschicke manipulieren und statt neutral zu berichten vielmehr die Geschichten selber zu schaffen, über die man dann schreiben kann. Vor diesen Karren dürfen wir uns aber nicht spannen lassen. Und Bischof Felix möge es mir nachsehen, wenn ich so vermessen bin, ihn zu warnen: er möge aufpassen, nicht von bestimmten Kräften vereinnahmt zu werden. Dieser Eindruck entstand in der letzten Zeit häufiger, und die Eigendynamik die das entwickeln kann, haben wir schon andernorts erleben dürfen. Dabei sind schon Bischöfe selbst unter die Räder geraten. Die Presse ist da gnadenlos.

Und eine letzte Bemerkung: es mögen nicht nur jene Journalisten aufhören zu gackern, die irgendwo irgendetwas läuten hören, aber sich nicht die Mühe machen, gründlich und objektiv (!!!) zu recherchieren. Es möge sich in Zukunft auch Verbände zurückhalten, die sich katholisch nennen aber offensichtlich nicht einmal einen klaren Gedanken zu fassen in der Lage sind, wenn das, was hier geschrieben wurde, denn stimmt:
"Als «brüskiert» bezeichnete sich am Montag auch der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF). Die grösste konfessionelle Frauenorganisation der Schweiz liess ausrichten, dass geschiedene Wiederverheiratete nicht von den Sakramenten ausgeschlossen werden dürften, auch nicht vom Ehesakrament."
Geschieden und Wiederverheiratet will heiraten dürfen? Was denn nun, dritte Ehe ohne Scheidung? Oder sind die Damen der SKF alle geschieden, dass sie "brüskiert" sein könnten? Es müsste mal jemand diese Aussage in klares Deutsch übersetzen. Sie ist nämlich beim besten Willen nicht nachvollziehbar.

Und das die Damen sich nur der Schlagzeile wegen redlich empören, will man ihnen ja nicht unterstellen, oder?

In diesem Sinne: es mögen sich alle etwas zurückhalten. Die einen aus diesen Gründen, die anderen aus jenen. Ich selbst mich auch, denn mit mir gehen die Pferde sonst auch oft genug durch. Und es mögen vor allem jene gläubigen Katholiken nicht verzweifeln, die den Episkopat schon wieder tief gespalten sehen. Es gibt legitime Meinungsunterschiede, und in diesem Fall sind schlicht zwei Seiten derselben Medaille beleuchtet worden. Der Rest ist Pressekonstruktion. Fallt nicht darauf herein!

Und zum Schluss darf ich eine Anmerkung zur "Barmherzigkeitspraxis" Jesu machen, die gerne für alles Mögliche und vor allem für alles Unmögliche mißbraucht wird und alle berufen sich auf das Gleichnis von der Ehebrecherin und das Wort "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein."

Ja, es ist wahr, dass auch Christus die Frau nicht verurteilt hat. Keinesfalls aber hat er ihren Ehebruch gelobt. Der so gerne unterschlagene Satz, der dann folgt lautet nämlich: "Geh hin und sündige nicht mehr!"

Gerade in der Fastenzeit sollte ja Gelegenheit genug sein, diesen Satz gründlich zu bedenken. Und dazu wünsche ich allen Menschen guten Willens Stärke, Mut und Glaubensfreude.

Freitag, 9. März 2012

Prälat Imkamp zum "Dialogprozess"

Bildquelle: Radio Vatikan
Wie immer unübertroffen, diesmal im Vatican-Magazin:
 "Tatsächlich habe ich das Reden von Dialogprozessen und Gesprächsfähigkeit oft als faktische Ausgrenzung erlebt. Häufig genug machen sich Räte zu Inquisitionstribunalen und fällen Urteile über Abwesende – auch in Glaubensdingen! Die Geräusche, die bei diesen Selbstgesprächen einer Funktionärskaste entstehen, sind noch lange kein Dialogprozess! Dieses ganze System ist eine Realsatire, ein sehr teures Schulbeispiel für Selbstreferenzialität, über deren materiellen Kosten man einmal reden sollte. Natürlich wird eine solche Aussage sofort als undifferenziert oder fundamentalistisch qualifiziert. Der „mündige“ Laie ist häufig genug nur der Nachsprecher von klerikalen „Groß“-Theologen, die eine andere Kirche wollen."

Donnerstag, 1. März 2012

Beten wir mit dem Heiligen Vater

Gebetsmeinung des Papstes für März 2012

1. Dass der Beitrag der Frau zur gesellschaftlichen Entwicklung weltweit in angemessener Weise anerkannt wird.
2. Dass der Heilige Geist all jenen Standhaftigkeit schenkt, die vor allem in Asien als Christen diskriminiert, verfolgt und zum Tode verurteilt werden.