Donnerstag, 23. Februar 2012

Das Problem mit dem Weltbild...

...der Kirche und dem Unternehmen "Weltbild" geht in eine weitere jämmerliche Runde. Nach der Rücknahme des aus rein praktischen Gründen unmöglichen Sofortverkaufs und der verständlichen Mahnung, die Verantwortung für die mehr als sechstausend Mitarbeiter des Unternehmens nicht zu vergessen, soll das Problem nun elegant durch die Kreierung eines neuen Eigentümers (einer juristischen Person) umgangen werden.

Für mich ein weiterer klarer Beweis, dass den Bischöfen noch immer nicht klar ist, wo bei "Weltbild" überhaupt das Problem liegt. Niemand hat etwas gegen eine gut funktionierende kirchliche Buchhandelskette. Das Problem ist einerseits, dass das christliche Profil des Unternehmens sich nicht im Sortiment niederschlägt, und andererseits Dinge im Sortiment geführt werden, die auch Menschen mit Stil und gutem Geschmack die Haare zu Berge stehen lassen, die nicht kirchlich gebunden sind.

Statt um irgendwelche formaljuristischen Lösungen herumzueiern wäre es notwendig, das Sortiment des Unternehmens zu bereinigen und um gute und bezahlbare christliche Literatur zu ergänzen (wieso liegen eigentlich die Rechte für alle relevanten kirchlichen, theologischen und liturgischen Bücher beim Herder-Verlag, wenn man das auch günstiger über "Weltbild" vertreiben könnte?) sowie die Suchmaschinenfunktionen, die auf die Gesamtkataloge des deutschen Buchhandels zugreifen, zu optimieren.

Geschähe das, wären alle anderen Diskussionen erledigt. Mir wird dieses Trauerspiel mit jeder weiteren Runde unbegreiflicher.

2 Kommentare:

  1. Bemerkenswert!
    Ich habe darauf verlinkt. Herzliche Grüße - der Predigtgärtner

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  2. ...gute und bezahlbare christliche Literatur...

    ... und der Verlag wird zur riesigen finanziellen Belastung für die katholische Kirche, bevor er bankrott geht und tausende von Arbeitsplätzen mitsamt den daran hängenden Familien in den Abgrund reisst.

    Die von Ihnen geforderte "gute und bezahlbare, christliche Literatur" liegt nämlich wie Blei in den Regalen, weil das ausser einigen, sehr, sehr wenigen eingefleischten Katholikinnen niemand lesen will.

    Vielleicht wäre es besser, den Verlag zu verkaufen (wenn sich überhaupt ein Käufer dafür findet; das ist ja schon einmal schief gegangen), die Millionen oder gar Milliarden des Verkaufspreises einzustreichen und so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die erste Fliege ist die verhindete Existenzvernichtung tausender Familien, die zweite Fliege ist der klamme Klingelbeutel der katholischen Kirche in Deutschland, seit sich die Kirchensteurezahle zu hunderttausenden abmelden.
    Obwohl natürlich die Diözese des Kardinal Meisner immer noch die absolut reichste Diöszese der ganzen Welt ist, deren Peterspfennig wohl nicht aus Pfennig und Centbeträgen im einstelligen Bereich zu finden sein wird. Aber es ist halt wie immer; Armut und Reichtum sind relativ. Was bei uns arm ist und die Miete für die Familienwohnung kaum aufbringt, könnte woanders Reichtum für eine ganze Familie bedeuten; es kommt halt auf die Miete an.

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